St. Antonius (Hinterstein)
St. Antonius ist eine römisch-katholische Pfarrkirche in Hinterstein, Markt Bad Hindelang. Die Kirche wurde Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut und hat eine Ausstattung, die an den Klassizismus und den Nazarenerstil angelehnt ist.[1] Die Pfarrei gehört zum Dekanat Sonthofen im Bistum Augsburg[2] und trägt das Patrozinium des hl. Antonius von Padua.[3]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kirche liegt hoch an einem Hang aufragend an der Ortsdurchfahrt durch Hinterstein im Mittleren Dorf an der Talstraße 49. Hinter der Kirche liegt der Friedhof Hinterstein, einer von drei gemeindlichen Friedhöfen der Marktgemeinde Bad Hindelang.[4] Die ältere Kapelle St. Antonius von Padua, auch Hintere Kapelle genannt, liegt knapp einen Kilometer südöstlich an der Talstraße im Hinteren Dorf.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1803 wurde in Hinterstein eine Manualkaplanei durch eine Stiftung des Hindelanger Pfarrers Franz Sales Kiesl errichtet. Die benötigte Kirche wurde 1804/1805 durch den Baumeister Michael Schratt aus Hinang erbaut. Die Kirchweihe war am 1. September 1805. 1900/1901 wurde der Turm nach Plänen des Amtstechnikers Schneider aus Sonthofen neu gebaut.[5]
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das einschiffige Langhaus hat eine Flachdecke. Der eingezogene Chor ist dreiseitig geschlossen. Seitlich angebaut ist ein quadratischer, unverputzter Turm mit Spitzhelm.[3][5]
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Deckenfresko im Langhaus und das Fresko an der Chorwand hinter dem Altar wurden von Franz Osterried nach Entwürfen von Johann Konrad Eberhard geschaffen (1840). Das Langhausfresko zeigt Maria und den hl. Antonius von Padua als Fürbitter bei Christus und Medaillons der Evangelisten, das im Chor eine Ölbergszene. Das Deckenbild im Chor zeigt Gottvater und stammt, wie auch die übrige Ausmalung, von Joseph Schmuderer (1909).[3][5]
Die klassizistischen Altäre und die Kanzel aus der Erbauungszeit stammen von Norbert Scholl, die geschnitzten Figuren von Franz Xaver Eberhard. Auf dem Hochaltar ist eine freiplastische Kreuzigungsgruppe, auf den Seitanaltären Figuren des hl. Josef und des hl. Antonius von Padua. An der Vorderseite der Kanzel ist ein vergoldetes Relief der Bergpredigt eingelassen, das seitliche Relief stammt von Johann Nepomuk Petz und zeigt das Gleichnis vom Sämann (1850/1851).[3][5]
An den seitlichen Langhauswänden hängen Gemälde der zwölf Apostel, geschaffen von Franz Osterried nach Entwürfen von Johann Konrad Eberhard (1838/1839). Die Kreuzwegbilder stammen von Max Loser (1906).[3][5] Die Orgel stammt aus dem Jahr 1972.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ingo Seufert: Kath. Pfarrkirche St. Antonius Hinterstein. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2004, ISBN 978-3-89870-209-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- St. Antonius Hinterstein bei der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Bad Hindelang
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b St. Antonius Hinterstein. Katholische Pfarreiengemeinschaft Bad Hindelang, abgerufen am 28. Mai 2024.
- ↑ Hinterstein: St. Antonius. Bistum Augsburg, abgerufen am 28. Mai 2024.
- ↑ a b c d e Ingo Seufert: Die Kirchen und Kapellen der kath. Pfarreiengemeinschaft Bad Hindelang. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2009, ISBN 978-3-89870-598-1, S. 46–48.
- ↑ Friedhöfe. Marktgemeinde Bad Hindelang, abgerufen am 28. Mai 2024.
- ↑ a b c d e Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern III: Schwaben. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1989, ISBN 3-422-03008-5, S. 442.
Koordinaten: 47° 28′ 50,5″ N, 10° 24′ 21,8″ O